Innenstadt

Die Straßen Markplatz und Frankfurter Straße in Bad Vilbel erstrecken sich parallel zur Nidda und bilden die Haupteinkaufsstraße Bad Vilbels. Sie sind als zentrale Versorgungsbereiche im Flächennutzungsplan des Regionalverbands Frankfurt-Rhein-Main ausgewiesen. Auf einer Länge von fast einem Kilometer versammeln die beiden Straßen verschiedenste Angebote, von inhabergeführten Geschäften, Filialen bekannter Marken, Gesundheitsangeboten bis Gastronomie. Der Großteil der Bestandsbebauung entlang der Straßen Marktplatz und Frankfurter Straße setzt sich aus einer kleinteiligen, heterogenen Siedlungsstruktur zusammen, zum Teil durchsetzt mit Fachwerkhäusern und modernen Neuinterpretationen, die das Stadtbild Bad Vilbels prägen. Typisch sind hier 2-3 geschossige, bisweilen 4-geschossige, Wohnhäuser mit Einzelhandels- und Dienstleistungsflächen im Erdgeschoss, die das sozio-kulturelle und wirtschaftliche Versorgungszentrum der Stadt Bad Vilbel bilden. 

Die Stadt Bad Vilbel möchte mit einer Innenstadtoffensive die Aufenthaltsqualität vor allem für Fußgänger verbessern und die Frankfurter Straße enger mit Nidda-Ufer und Kurbereich vernetzen. Geplant ist die Attraktivierung der Straßen Marktplatz und Frankfurter Straße durch abwechslungsreiche Gliederung von Straßen- und  Platzfolgen sowie einem ‚Funktionsband‘ und neuen Oberflächenbelägen im Bereich der Gehwege und der Stichwege zur Nidda. Die Plätze sollen eine gemeinsame Gestaltung als erkennbare Einheit (Material, Möblierung) und Weiterführung des Belages über den Straßenraum hinweg erhalten, ergänzt durch Sitzmöglichkeiten. 

Am ‚Marktplatz‘, unmittelbar am historischen Rathaus und dem Brunnen- und Bäder-Museum gelegen soll das nördliche ‚Entrée‘ zur Innenstadt entstehen. Die Plätze am ‚Grünen Weg‘ sowie an der ‚Baugasse‘ sollen zum Verweilen einladen und den Besuchern der Innenstadt eine erhöhte Verweilqualität im sonst sehr beengten Straßenraum bieten.  

Weiter sollen die Verbindungen zum Nidda-Uferweg durch eine einheitliche Gestaltung aufgewertet werden. Ziel ist es den Kurpark sowie die geplante neue Stadthalle mit Hotel an die Einkaufsstraße attraktiv anzubinden.  Ausgebildet als Mischverkehrsfläche mit einem einheitlichen asymmetrischen Querschnitt soll die Wiedererkennbarkeit der Verbindungsachsen zum Fluss betont werden. Jedem Besucher soll so optisch signalisiert werden, dass diese Straßen zum Fluss und dem Kurpark führen, 

Zudem soll die Aufenthaltsqualität durch einen neuen Oberflächenbelag auf den Gehwegen erhöht werden. Zugleich soll mit Hilfe eines Funktionsbandes in dem sich Ausstattungselemente, wie z.B. Wassersprudel, Sitzelemente, Papierkörbe, Pflanzkörbe, Informationsstelen etc . wiederfinden, die Aufenthalts- und Verweilqualität merklich erhöht werden und zugleich das Straßenbild in einer einheitlichen Optik gestaltet werden. 

Unterteilt ist die Einzelmaßnahme in drei Bauabschnitte. 

Der erste Abschnitt umfasst die Gestaltung der Plätze ‚Marktplatz‘, ‚Grüner Weg‘ und ‚Baugasse‘, sowie der der Schützenhofstraße. Dieser Bauabschnitt soll bis April 2020 realisiert sein. 

Der zweite Abschnitt umfasst die vier verbleibenden Stichstraßen, der Wiesengasse, Hasengasse, Wasserweg und Schmiedsgasse. Er soll ab Sommer 2020 realisiert werden.

Der dritte Abschnitt wird die bisher nicht attraktivierte Frankfurter Straße umfassen. Hier soll das Funktionsband mit entsprechenden Ausstattungselementen etabliert sowie die Oberflächenbeläge der Gehwege ausgetauscht werden. Dieser Bauabschnitt soll 2021 begonnen werden. 

Die Unterteilung in mehrere Bauabschnitte ist wichtig, da aufgrund des engen Straßenquerschnitts, des hohen Fußgänger- und Verkehrsaufkommens aus logistischen Gründen Teilabschnitte gebildet werden müssen, um auch den Handel nicht über Gebühr durch die Bautätigkeit zu belasten. 

1. Abschnitt:

Marktplatz: Auftakt mit Baumreihe an Brücke, der Fokus soll im Bereich Brunnenmuseum / hist. Rathaus mit Aufenthaltsattraktivität am Brunnen liegen. Der Abbruch bzw. die Umsetzung von Ausstattungselementen wie Telefonzelle, Gitterbänke etc. ermöglicht die Einbindung in das geplante Funktionsband.
Grüner Weg: Etablierung des neuen Aufenthaltsbereichs mit Sitzgelegenheiten (Außengastronomie möglich), Neuordnung der Infrastruktur durch Ergänzung Wasserbecken und eines Elementes fließendes Wasser und Abbruch der vorhandenen Telefonzelle. Ersatz von 7 PKW-Stellplätzen durch ca. 16 Fahrrad-Parker.
Baugasse: Umgestaltung des Brunnens, Berücksichtigung  eines Elementes fließendes Wasser, Reduzierung der PKW-Stellplätze, Schaffung neuer Sitzmöglichkeiten.
Schützenhofstr.: Die Schützenhofstraße soll als Mischverkehrsfläche mittels einheitlichen Regelquerschnitts hergestellt werden. Es soll eine einheitliche Verbindung durch die Gestaltung, später auch mit dem zweiten Bauabschnitt zwischen Frankfurter Straße und Niddaufer geschaffen werden. Die benannte Stichstraße ist durch den angrenzenden Steg eine wichtige Verbindung zwischen Innenstadt und Kurpark.

2. Abschnitt:  

Die verbleibenden Stichstraßen (Wiesengasse, Hasengasse, Schmiedsgasse, Wasserweg) sollen als Mischverkehrsfläche mittels eines einheitlichen Regelquerschnitts hergestellt  werden. Sie bilden ein einheitliches Wiedererkennungsbild der verkehrlichen Anbindung von Frankfurter Straße und Niddaufer.

3. Abschnitt:

Die im Straßenraum vorhandene Infrastruktur soll im „Funktionsband“ konzentriert werden. Ausstattungselemente, wie z.B. Wassersprudel, Sitzelemente, Papierkörbe, Pflanzkörbe, Informationsstelen, Pollern etc. sollen hier konzentriert werden und ein einheitliches Erscheinungsbild gewährleisten. Die Ergänzung von Baumrosten soll eine bessere Nutzbarkeit der Flächen gewährleisten. Auch soll der Belag der Gehwegflächen komplett erneut werden, um gemeinsam mit den Plätzen ein attraktives Erscheinungsbild der zentralen Einkaufsstraße zu gewährleisten umso Handel, Gastronomie und die Aufenthalts- und Verweilqualität für die Besucher und Bewohner zu verbessern. 

Parallel hierzu wird der Niddauferweg auf der linken Flusseite neu gestaltet. Die vorhandene Wegbreite von ca. 1,80m - 2,50m ist für eine gemeinsame Nutzung von Fußgängern und Radfahrern nicht ausreichend breit. Zudem ist die vorhandene Oberfläche teilweise in einem schlechten Zustand bzw. entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen im Sinne der Ebenheit und Barrierefreiheit. Der heutige Weg ist nicht mit barrierefreien Leitelementen ausgestattet. Aufgrund der zentralen Lage außerhalb des öffentlichen Verkehrsnetzes und den direkten Verbindungen zur Frankfurter Straße (Stadtzentrum, Einkaufen etc.) hat der stadtseitige Niddauferweg eine hohe Netzbedeutung innerhalb der Kernstadt. Durch den geplanten Ausbau soll eine deutliche Verbesserung für eine gemeinsame Nutzung des Weges für Fußgänger und Radfahrer geschaffen. Gleichzeitig mit der Verbreiterung des Weges sind auch eine Neuordnung der Grünflächen, eine teilweise Sanierung der angrenzenden Stützmauer sowie die Einrichtung von entsprechenden Aufenthaltsflächen mit Sitzmöglichkeiten, Tischen, Fahrradständern etc. zu Nidda hin vorgesehen.